Bild zu dem TALE Prinzip : Der Mensch lernt über das reponsive Tastmodell, das Museum wertet die Gesten und Verweildauer am Modell aus.

Lormhand – Taktiles Lernen

Deutsches Museum Nürnberg

Bild zu dem TALE Prinzip : Der Mensch lernt über das reponsive Tastmodell, das Museum wertet die Gesten und Verweildauer am Modell aus.

Sensorik ist keine Zauberei

Etwas mit einer Berührung an- oder auszuschalten, begegnet uns im alltäglichen Leben überall: Kaffeemaschine, Lichtschalter und Telefon erleichtern uns das Leben mit Sensorik. Die Generation Smartphone tippt und wischt sich über digitale Oberflächen und hat die zugehörigen Mensch-Maschine-Gesten längst verinnerlicht.

Doch wie können Gesten bei einem musealen Tast-Exponat Inhalte steuern?

Die Kosten für den technischen Aufwand und die Größe des Exponats beschränkten bislang die Möglichkeiten der Gesten-Erkennung: Ein Sensorpunkt spielte genau eine Information aus.

Taktiles Lernen

Nun ermöglicht eine einfache KI die Daten nicht aus einzelnen Tast-Punkten auszulesen, sondern aus innenliegenden Sensor-Feldern, die Bewegung messbar machen.

In beinahe beliebigen Objekten integriert, erkennt die Sensorik verschiedene Gesten – vorausgesetzt man bringt sie ihr bei. Dazu sind rund 100 Wiederholungen einer einfachen Geste nötig, die im TEACH-Modus mit einer Position auf dem Objekt und der gewünschten Information verknüpft werden. So wie Ihr Smartphone Ihren Fingerabdruck nach mehrmaligem Auflegen aus verschiedenen Positionen erkennt, „weiß“ das Objekt, wo es wie berührt wird.

Erst diese Technik ermöglichte die Entwicklung des intelligenten Multi-Sense-Exponats zur Veranschaulichung des Lorm-Alphabets, das im Deutschen Museum Nürnberg seit dem 18.9.2021 gezeigt wird.

 

Zur Website des Deutschen Museums Nürnberg

Mensch, Maschine und Museum lernen voneinander

Über zwei Modi lernen Besucher*innen des Deutschen Museums Nürnberg das Lorm-Alphabet kennen und sehen auf einem Screen, was sie schreiben. Im Modus ‚Schreiben lernen‘ wird ein Wort mittels Gesten nachgeschrieben, während im Modus ‚Freies Schreiben‘ ausprobiert werden darf. Hierzu musste jeder der Buchstaben von der Sensorik „erlernt“ werden. Im TEACH-Modus wiederholten werk5-Mitarbeiter*innen die Gesten des Lorm-ABC so oft, bis die Gesten-Bibliothek komplett war.

Über das Content-Management-System (CMS) können auch die Museumsmitarbeiter*innen das Exponat im TEACH-Modus trainieren, um die Reaktionsfähigkeit und Präzision der Gestenerkennung weiter zu steigern.

Daten - Das neue Gold

Welcher Modus ist beliebter? Möchten die Menschen angeleitet werden oder selbst schreiben? Sind manche Bereiche besonders interessant oder werden sie vernachlässigt? Die gewonnenen Daten können anonym gesammelt und über das CMS ausgelesen werden. Die Museumsmitarbeiter*innen können daraufhin die verknüpften Informationen über das CMS selbstständig aktualisieren.

Mehr noch, die Gesten-Bibliothek ist unbegrenzt erweiterbar: Denn die Sensorik kann im TEACH-Modus neue Gesten erlernen. So bleibt das Exponat anpassungsfähig und kann auch in anderen Ausstellungen und Kontexten eine Rolle spielen.

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Bild zu dem TALE Prinzip : Der Mensch lernt über das reponsive Tastmodell, das Museum wertet die Gesten und Verweildauer am Modell aus.

Das Exponat 'Lormhand' auf der FOCUS 2021